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Gut gekocht: Feuer und Flamme für gute Speisen


Lagerfeuer – Zusammensitzen, über dem Feuer kochen, miteinander am Feuer essen und erleben, wie das Feuer lodert, wärmt, in Glut übergeht und allmählich wieder verfällt. Was für uns mit einem Hauch von Naturromantik umwoben ist, und in erster Linie auf Pfadfinderfreizeiten oder Erlebniswanderungen stattfindet, wird von Menschen in Afrika und anderen Teilen der Welt tagtäglich praktiziert.

Sie haben oft keine andere Möglichkeit für die Zubereitung einer warmen Mahlzeit. Selbst mitten in der Wüste schüren die Nomaden ihr Feuer, kochen Tee und backen in der heißen Glut Fladen. Wenn sie weiterziehen, bleibt eine kalte Aschestelle zurück.

Feuer bringt Energie und Veränderung

Die griechische Mythologie sagt, daß die Möglichkeit, die Kraft des Feuers zu nutzen, den Mensch zum Menschen mache, denn kein Tier könne sie für sich verwenden. Wo über dem Feuer gekocht wird, nimmt Nahrung Energie auf und wird verändert ob über dem Lagerfeuer, auf dem Grill, im Backofen oder auf den verschiedensten Kochplatten. Dabei ist Hitze jedoch nicht gleich Hitze. Der einfache Vergleich von kroß gebratenen knusprigen Röstkartoffeln, sämiger Kartoffelsuppe und aromatisch gebackenen Kartoffeln aus der Holzkohleglut zeigt, wie unterschiedlich Hitze Lebensmittel verändert. Braten, kochen, dünsten, dämpfen, backen und grillen führen so zu einer überaus genußvollen Mahlzeiten-Vielfalt.



Hitzefrei?

Dem Bestreben, sich ohne Feuer zu ernähren, sind enge Grenzen gesetzt, auch wenn manche Ernährungsratgeber anderer Ansicht sind. Fleisch in roher Form ist, bis auf wenige Sorten, ein wenig schmackhaftes Vergnügen, rohes Getreide, wegen der getreideeigenen Abwehrstoffe, nur schwer verdaulich, selbst viele Gemüsesorten führen zu Unwohlsein, wenn sie ungekocht gegessen werden: Hülsenfrüchte z.B. enthalten sogenannte Lektine, die für den Menschen giftig sind, durch längeres Kochen (mind. 15 Min.) jedoch zerstört werden. Rohe Kartoffeln sind für Menschen unverdaulich die großen Stärkekörner müssen erst unter Hitzeeinwirkung aufquellen, bevor sie vom Darm aufgenommen werden können. Selbst aus Karottengemüse kann das Karotin zwölf mal besser verwertet werden als aus der Möhrenrohkost. Und auch Tomatensuppen und Tomatensaucen enthalten mehr verwertbares Lycopin, den Schutzstoff aus der Tomate, als der rohe Tomatensalat.



Köstliche und wohltuende Suppenküche

Wie genußreich – und auch gesund ein ausgewogenes Verhältnis von warmen und kalten Zutaten in einer Mahlzeit ist, zeigt in eindrucksvoller Weise das Kochen einer guten Suppe. Grundlage ist die Fleisch- oder Gemüsebrühe, für die die Zutaten von Wurzelwerk bis Suppenknochen scharf angebraten und lange ausgekocht werden. In dieser Brühe garen Suppeneinlagen wie Kartoffeln und verschiedene Gemüse knapp unter dem Siedepunkt bis sie bißfest und noch nicht zerkocht sind. Für eine besonders schmackhafte frische Suppe werden die einzelnen Gemüsearten am besten nacheinander zugegeben – je nachdem wie lange jede einzelne braucht, um gar zu werden. Krönender Abschluß sind und bleiben die frischen Kräuter, die ihren Geschmack und ihre Wirkung dann voll entfalten, wenn sie erst – kurz zuvor frisch zerkleinert bzw. gehackt auf dem Teller zugegeben werden.



Heißes

Peel it, boil it, cook it or forget it - da die hygienischen Verhältnisse in vielen Ländern der Welt mangelhaft sind und unser Organismus nicht an die fremden Keime gewöhnt ist, empfiehlt sich, im Urlaub vorwiegend gut erhitzte Speisen zu verzehren. Obst, das geschält wird, z.B. Bananen bilden eine Ausnahme.

Menschen mit "empfindlichem Magen" vertragen häufig besser gut gekochte Suppe als frische Salatplatten.

Kochen mit "Biss" bedeutet, Speisen nicht zu übergaren und Gemüse von der Kochstelle zu nehmen, solange noch "Biss" vorhanden ist.

Raclette, Fondue und Wok zählen zu den gemeinschaftsstiftenden Zubereitungsmethoden am Tisch

Autorin: Brigitte Neumann

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